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Erfahrungen

Zuletzt bearbeit am Donnerstag, 9 April, 2015

Auf dieser Seite finden Sie kurze Kommentare von bisherigen TeilnehmerInnen des Masterstudiengangs Systemische Sozialarbeit (sysoma I: 2009-2011, sysoma II: 2013-2015) zu ihren Erfahrungen mit diesem Studium.

 

7. Juli 2011: 22 Frauen und Männer von den 25 Teilnehmern, die im Juli 2009 das berufsbegleitende Studium Systemische Sozialarbeit begonnen hatten, erhalten ihre Masterzeugnisse; drei von ihnen mussten ihr Studium verlängern, haben aber fest vor, Sysoma abzuschließen. Ein für berufsbegleitende Masterstudiengänge wirklich sensationelles Ergebnis! Bundesweit schießen Masterstudiengänge, auch studienbegleitende, wie Pilze aus dem Boden, allerdings ist die Aussteigerquote relativ hoch, oft um die 30 %. Wie also ist dieser Erfolg zu erklären? Sicher nicht damit, dass man den Master „geschenkt“ bekommen hätte, vielleicht eher im Gegenteil – das Studium hat uns bis an unsere Grenzen gefordert und dadurch den Zusammenhalt der Studierenden positiv beeinflusst. Wir sind zusammengewachsen in den beiden Jahren und haben uns gegenseitig gestützt und motiviert, wenn einer aufzugeben drohte. Was aber hat mir Sysoma gebracht und was musste ich dafür aufwenden?

Wolfgang Brandstetter, Tutzing (sysoma I), Januar 2012, Auszug aus: Deutschlands erster Masterstudiengang für systemische Sozialarbeit ist sehr erfolgreich zu Ende gegangen. (Systemische) Gedanken eines Absolventen. In: ZSTB Jg. 30 (1/2012): S. 33-35, [lesen Sie hier den gesamten Text]

 

Die größte Ressource sind die Studenten. Weil alle einen Job haben, lade ich hier meinen ressourcenorientierten Akku für drei Wochen wieder auf…

Julian Lueb, Leipzig (sysoma II), Februar 2015

 

Mal rauskommen – aus dem Berufsalltag: Das sysoma-Studium bot mir die Möglichkeit, sich einmal im Monat in den Zug zu setzen, woanders hinzufahren, andere Kolleginnen und Kollegen zu treffen, sich mit ihnen über das, was in der Welt ist, auszutauschen und mit ihnen „was Schönes“ zu machen, wie es einer meiner Mitkommilitonen zu sagen pflegte. Es brachte mich in meiner persönlichen und beruflichen Entwicklung entscheidend weiter.

Natürlich ist so ein Studium auch mit Anstrengungen verbunden. Es wird über mehrere Monate Teil der Freizeitgestaltung. Das heißt auch, nicht nur ich studierte, sondern die Familie und Freunde studierten mit mir mit, wenn ich mit ihnen für Prüfungen lernte oder wenn ich mich mit ihnen über den krönenden Abschluss, der Masterarbeit, austauschte. Insofern erfordert so ein Studium ein gewisses organisatorisches Geschick und man braucht Geld, um es zu bezahlen.

Letztlich war es eine sehr gute Entscheidung, dieses Studium zu absolvieren. Ich habe viele fachliche Inputs von sehr gut ausgewählten Dozentinnen und Dozenten erhalten. Das Studium bot viele Übungen in praktischen Seminaren, in Supervisionen und Lerngruppen an. Verschiedene Seminarorte und eine Studienreise erweiterten meinen persönlichen Blick. Während des Studiums entstanden Freundschaften, die ich noch heute pflege. Im Anschluss an das sysoma-Studium versiegte bei mir nicht die Lust, noch andere Weiterbildungen zu machen.

Raimo Wünsche, Berlin (sysoma I), Feb. 2015 

 

Neben den vielen erstklassigen Seminaren und Dozenten, schätze ich vor allem den Austausch unter den Studenten. Wir alle sind ja bereits professionell unterwegs. Auf einen so breiten Erfahrungsschatz, noch dazu mit einem systemischen Blickwinkel, werde ich wohl nie wieder zurückgreifen können.

Sina Gado, Leipzig (sysoma II), März 2015)

 

Seit ich 2004 mein Magisterstudium der Erziehungswissenschaften an der Universität Leipzig beendete, arbeitete ich in den verschiedensten Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe. 2013 entschloss ich mich, aufgrund von Arbeitsplatzverlust und eines vollständig veränderten Studiensystems, erneut zu studieren. Welch ein Glück! Ich begann mit dem berufsbegleitenden Masterstudium der Systemischen Sozialarbeit an der Hochschule Merseburg. Eine arbeitsreiche, die fachliche und persönliche Entwicklung fördernde, Zeit begann. Die Idee, dass jeder seine eigene Welt konstruiert und alle diese Welten gleichberechtigt nebeneinander existieren, führt zu ungeheuer spannenden Implikationen. Mich hat diese Haltung offener, wertschätzender und ruhiger gemacht. Wenn ich mich heute mit den Gründen, die mich das Studium beginnen ließen, unterhalten würde, würde ich ihnen sagen: „DANKE, dass es Euch gegeben hat!“

Christian Asmus, Leipzig (sysoma II), März 2015

 

„Nach der Beschaffenheit der Gegenstände, die du dir am häufigsten vorstellst, wird sich auch deine Gesinnung richten; denn von den Gedanken nimmt die Seele ihre Farbe an.“ – Marcus Aurelius, (121-180 n. Chr.), Römischer Kaiser, Selbstbetrachtungen V, 16. Wie kann man besser ausdrücken, was „sysoma“ ausmacht?!

Manuela Vatterodt, Halle (sysoma II), März 2015

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Am Master gefällt mir besonders die Gemeinschaft unter den Kommiliton_innen. Auch wenn wir uns nur einmal im Monat sehen, habe ich das Gefühl, dass wir dann eine unglaublich intensive Zeit miteinander verbringen. Gerade durch diese Gruppenprozesse, also das Sich-Miteinander-Abstimmen, habe ich unheimlich viel dazugelernt. Sehr geholfen hat mir dabei auch dieHaltung, die ich im Laufe des Studiums erworben habe. Durch die intensive Auseinandersetzung mit der systemischen Theorie und Praxis ist mir dieses Denken in Fleisch und Blut übergegangen und ist auch über meinen Arbeitsleben hinaus ein großer Gewinn für mich. Sicher ist das berufsbegleitende Studium oft auch stressig. Doch wenn ich jetzt auf all die Erfahrungen, Begegnungen und Erlebnisse zurückschaue, hat es sich auf jeden Fall für mich gelohnt. Besonders in Erinnerung wird mir auch unsere Studienreise in die USA bleiben, da wir dort Dinge erleben konnten, die sich auf einer privaten Reise kaum wiederholen lassen. Hätte ich noch einmal die Wahl, das Studium zu beginnen, würde ich es auf jeden Fall wieder tun.

Ansgar Brandt, Leipzig (sysoma II), März 2015

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Als ich mich intensiver mit den Inhalten des Studiums beschäftigte, erschien zuvor nicht Wahrgenommenes, jedoch bereits Vorhandenes, in meinem Aufmerksamkeitsfokus. Ein Unterschied, der einen Unterschied macht sozusagen. Nicht bewusst ging ich bisher zum Beispiel mit der Gegebenheit um, dass ich in der Arbeit mit KlientInnen oft die Arbeitsweise an den Tag legte, verschiedene Lebensbereiche (Häuslicher Kontext, Freizeitverhalten, Erziehung, Schule, Gesundheit) strukturiert anzusprechen. Das bereits vorhandene Vorgehen konnte durch im Studium Gelerntes (Methoden, Theorien, Handlungsarten)  bereichert werden. Anders ausgedrückt: Tatsache ist, dass ich im Arbeitsalltag oft Handlungsweisen wiederholte, welche richtig erschienen und funktionierten. Jetzt, am Ende des Studiums zur Systemischen Sozialen Arbeit, gelingt es das Handeln systemisch zu rahmen. Das bedeutet, dass ich mein Vorgehen dementsprechend mit Hintergrundwissen verdeutlichen kann. Das bereits vorhandene Vorgehen wiederum, wird durch im Studium Gelerntes praktisch bereichert. Somit sind zwei meiner großen Ziele des Studiums, die vor Beginn schon im Bewerbungsschreiben benannt wurden, erreicht.

Karl Fabritius, München (sysoma II), Mai 2015