Zuletzt bearbeit am Sonntag, 26 Juni, 2022
Systemische Sozialarbeit umfasst aus unserer Sicht unterschiedliche Methoden, Theorien und Haltungen
„Systemisch“ heißt für uns, u.a. von folgenden Voraus-Setzungen auszugehen:
- Es gibt immer mindestens sieben Möglichkeiten.
- Die Umwelt, die wir wahrnehmen, ist unsere Erfindung.
- Probleme sind Ansichtssache.
- Alles fließt. Veränderung findet immer statt. Vorfall statt Rückfall.
- Menschen tun immer das, was sie wollen.
- Menschen sind die Experten für ihr Leben.
- Jeder hat gute Gründe für das, was er/sie tut.
- Alle Menschen wollen immer kooperieren.
- Systeme existieren. Stimmt’s? Stimmt nicht!
- Theorien sind Werkzeuge
Diese Voraus-Setzungen sind für uns nicht „wahr“, können aber nützlich sein, sozusagen als Arbeitshypothesen – und häufig gerade dann, wenn es schwierig wird (und sie schwierig anzuwenden scheinen), können sie brauchbar werden.
Was das im einzelnen in der Sozialarbeit bedeuten kann, und wie diese Voraus-Setzungen im Arbeitsalltag in praktisches Handeln übersetzt werden können, ist u.a. Gegenstand des Masterstudiums Systemische Sozialarbeit.
Dabei bemühen wir uns auch, unsere Lehre auf systemische Art und Weise zu gestalten:
Systemisch zu lehren und zu lernen heißt für uns
- das Vorwissen der Studierenden, ihre Sichtweisen und ihr Erkenntnisinteresse als Ressourcen zu sehen, einzubeziehen und zu nutzen,
- das Gelehrte als ein Angebot an die Studierenden zu verstehen,
- Lernen als einen aktiven Prozess des gemeinsamen Konstruierens zu verstehen,
- Studieninhalte aus unterschiedlichen Perspektiven vorzustellen,
- davon aus zu gehen, dass wissenschaftliche Theorien keine endgültigen Wahrheiten formulieren,
- Lehren als die Verstörung bisheriger Denk- und Handlungsmöglichkeiten zu begreifen und den Studierenden die Möglichkeit zu eröffnen, gelehrte Theorien, Haltungen und Methoden in Abhängigkeit angestrebter Ziele und möglicher Problemlösungen zu beurteilen,
- den Studierenden vielfältige Möglichkeiten interaktiven und experimentellen Lernens zur Verfügung zu stellen und Lernen immer als autonomen Prozess der Wissensaneignung zu begreifen,
- durch anregende Lernumgebungen Neugierde, Staunen und Zweifeln der Studierenden zu nutzen, um ein Lernen mit Spaß zu ermöglichen.