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Zitate – Du siehst was

Zuletzt bearbeit am Montag, 24 September, 2018

[perfectpullquote align=“full“ cite=“Aphorismus zum Thema: Erkenntnis – von: www.aphorismen.de“ link=““ color=““ class=““ size=““] Die Chinesen sagen, jedes Ding hat drei Seiten: Eine, die du siehst, eine, die ich sehe und eine, die wir beide nicht sehen.[/perfectpullquote]

[perfectpullquote align=“full“ cite=“Karl Valentin“ link=““ color=““ class=““ size=““]Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative und eine komische.[/perfectpullquote]

[perfectpullquote align=“full“ cite=“Benedict Wells (2016), Vom Ende der Einsamkeit. Roman, Zürich (Diogenes), S. 91″ link=““ color=““ class=““ size=““]„Jules, du siehst immer jemanden in mir, der ich nicht bin.“

„Nein, andersrum. Du bist jemand, den du nicht siehst.“.[/perfectpullquote]

[perfectpullquote align=“full“ cite=“Samir El-Yousseff, Die Illusion der Rückkehr, München 2007 (Luchterhand Lit-Verlag), S. 183f“ link=““ color=““ class=““ size=““]Wenn Leute auf dieselbe Art sehen und auf die selbe Art denken und dasselbe tun, sagte der alte Mann zu Ali, wie kann dann bewiesen werden, dass das, was sie sehen, real ist und keine Illusion oder nur ein großer Traum oder ein Alptraum?

„Ich muss gestehen, zu jener Zeit wusste ich nicht, was er meinte“, sagte Ali. Er verstand nicht, was Wirklichkeit mit Vielfalt zu tun hatte, und genau an diesem Punkt widersprach er dem alten Mann. Also versuchte der Pole es ihm zu erklären. Bevor nicht verschiedene Menschen, mit verschiedenem Geschmack und verschiedenen Arten zu denken, dasselbe Ding aus verschiedenen Perspektiven sehen, so argumentierte er, kann es keinen Beweis geben, dass so ein Ding überhaupt existiert.[/perfectpullquote]

[perfectpullquote align=“full“ cite=“Aus dem Film Princesas“ link=““ color=““ class=““ size=““]Wir existieren, wenn jemand an uns denkt – und nicht umgekehrt.[/perfectpullquote]

[perfectpullquote align=“full“ cite=“Sherwood Anderson (2000), Winesburg, Ohio, Frankfurt (suhrkamp bibliothek), S. 21f“ link=““ color=““ class=“ size=““]Anfangs, als die Welt noch jung war, gab es eine große Menge Ideen, aber nirgends so etwas wie eine Wahrheit. Die Menschen machten sich die Wahrheiten selber, und jede Wahrheit war zusammengesetzt aus einer Anzahl unklarer Ideen. Auf die Weise kam es überall in der Welt zu Wahrheiten, und sie waren allesamt wunderschöne Wahrheiten. […]
Und dann kamen die Leute des Weges, und jeder schnappte sich im Vorbeigehen eine der Wahrheiten, und einige, die besonders stark waren, schnappten sich gleich ein ganzes Dutzend davon.
Es waren die Wahrheiten, die die Leute zu grotesken Figuren machten. Der alte Mann hatte eine ziemlich endgültige Theorie über diesen Punkt. Nach seiner Erfahrung wurde jemand mit dem Moment, wo er sich eine der Wahrheiten aneignete und sie seine Wahrheit nannte und sein Leben mit ihr zu führen versuchte, eine groteske Figur, und aus einer Wahrheit, die er in den Armen hielt, wurde etwas Unwahres.[/perfectpullquote]

[perfectpullquote align=“full“ cite=“David Foster Wallace: Das hier ist Wasser // This is Water. Köln 2012 (Kiepenheuer & Witsch) – Abschluss-Rede von Wallace vor College-Studenten im Jahr 2005″ link=““ color=““ class=““ size=““]… denn das Zeug, dessen ich mir automatisch sicher bin, erweist sich großenteils als total falsch und irreführend. …
Ich möchte Ihnen ein Beispiel geben für die komplette Unrichtigkeit von etwas, dessen ich mir automatisch sicher bin. Meine unmittelbare Erfahrung stützt meine tief sitzende Überzeugung, dass ich der absolute Mittelpunkt des Universums bin, der echteste, lebendigste und bedeutendste existierende Mensch. Wir denken selten über diese natürliche, grundlegende Selbstzentriertheit nach, weil sie sozial so abstoßend ist, aber im Grunde ist sie bei uns allen so ziemlich gleich. Sie ist unsere Standardeinstellung, die mit der Geburt in unseren psychischen Festplatten verdrahtet wird. Überlegen Sie mal: Sie haben nie eine Erfahrung gemacht, bei der Sie nicht im absoluten Mittelpunkt standen. Die Welt, die Sie erfahren, liegt vor Ihnen oder hinter Ihnen, links oder rechts von Ihnen, auf Ihrem Fernseher, Ihrem Monitor oder sonst wo. Die Gedanken und Gefühle anderer Leute müssen Ihnen irgendwie kommuniziert werden, aber Ihre eigenen sind unmittelbar, zwingend und wirklich. Sie wissen schon, was ich meine. (S. 16)

Das alles ist natürlich unwahrscheinlich, deswegen aber nicht unmöglich – es hängt nur alles von Ihrer Perspektive ab. Wenn Sie automatisch sicher sind, dass Sie wissen, was Wirklichkeit ist und wer und was wirklich wichtig ist – wenn Sie gemäß Ihrer Standardeinstellung operieren wollen, dann werden Sie wahrscheinlich genauso wenig wie ich über Alternativen nachdenken, die nicht sinnlos sind und nerven. Wenn Sie aber wirklich zu denken gelernt haben und aufmerksam sein können, dann wissen Sie, dass Sie eine Wahl haben. Dann steht es in Ihrer Macht, …
Nicht dass so ein mystischer Murks unbedingt wahr wäre: Im Vollsinn des Wortes wahr ist nur, dass es Ihre Entscheidung ist, wie Sie die Dinge sehen wollen. Und das, behaupte ich, ist die Freiheit wahrer Bildung, der Selberziehung zur Anpassung: Es wird Ihre bewusste Entscheidung, was Sinn hat und was nicht. Sie entscheiden, was Sie glauben.
Es gibt nämlich noch eine Wahrheit. In den alltäglichen Grabenkämpfen des Erwachsenendaseins gibt es keinen Atheismus. Es gibt keinen Nichtglauben. Jeder betet etwas an. (S. 29f)

Wissen Sie, das Heimtückische an diesen Formen der Anbetung ist nicht, dass sie böse oder sündhaft wären, sondern dass sie so unbewusst sind.
Sie sind Standardeinstellungen.
Sie sind Glaubensformen, in die man nach und nach einfach so hineinschlittert, jeden Tag ein bisschen mehr; man wird immer wählerischer bei dem, was man sieht und wie man Wert beurteilt, ohne eigentlich wahrzunehmen, dass man genau das tut. Und die sogenannte „wirkliche Welt“ hält einen auch nicht davon ab, gemäß diesen Standardeinstelllungen zu operieren, denn die sogenannte „wirkliche Welt“ der Männer, des Geldes und der Macht läuft wie geschmiert dank dem Öl aus Angst, Verachtung, Frustration, Gier und Selbstverherrlichung. (S. 31f)[/perfectpullquote]

 

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